Denkanstöße

Denkanstöße

von Jörg Lauenroth 12 Jan., 2020
Das neue Jahr ist bereits einige Tage alt und ich habe noch ein paar Restpöstchen aus der gemütlichen Plätzchen- und Lebkuchenzeit auf den Hüften sitzen. Das soll aber nicht so bleiben! Also stellen sich mir zwei Fragen. Erstens: Wie bekomme ich dieses „Zuviel“ möglichst schnell weg? Und zweitens – diese Frage ist mindestens genau so wichtig: Wie macht mir das auch noch Spaß? 1. mehr Sport 2. weniger Kohlenhydrate ab 17 Uhr Vor allem auf die erste Frage habe ich einige Antworten gefunden. Um es mir möglichst leicht zu machen, konzentriere ich mich allerdings auf zwei Tipps (das wiederum erhöht den Spaßfaktor und ist damit auch eine Antwort auf die zweite Frage): „mehr Sport“ heißt bei mir konkret – also messbar: Ich laufe mindestens 5 x pro Woche ca. 6 Kilometer und ergänze das Ganze um mein Fitness-Programm aus dem letzten Jahr (60 Liegestütz, 60 Kniebeugen und 60 Sit-ups). „weniger Kohlenhydrate ab 17 Uhr“ bedeutet in meinem Alltag: An den 5 Tagen, an denen ich meinen Sport treibe, verzichte ich ab 17 Uhr auf Kohlenhydrate. Hört sich für Sie nicht sonderlich spektakulär an? Also für mich ist vor allem das Ziel „weniger Kohlenhydrate“ eine große Herausforderung. Um hier trotzdem „dran zu bleiben“ UND sogar noch Spaß zu haben, brauche ich deshalb dringend Unterstützung. Diese Unterstützung habe ich mir von außen geholt – und zwar in Form eines Armbandes. Ja, Sie lesen richtig, ein Armband ist mein Rettungsanker in den manchmal stürmischen Zeiten meiner Challenge! Das funktioniert ganz einfach: Wenn ich meine Ziele erreiche, darf ich das Armband rechts tragen. Wenn ich bei einem der Ziele „abloose“, muss das Armband an den linken Arm.  Meine Familie und Freunde kennen meine Abmachung mit mir selbst. Und damit ist mir der soziale Druck sicher. Vor allem meine Kinder schauen sehr genau hin, an welchem Arm ich mein Armband trage ;-). Da überlege ich mir schon sehr reiflich, ob ich nach 17.00 Uhr noch einen kleinen Bissen vom frisch gebackenen Brot nehme. Das bedeutet nämlich, dass ich sofort zu einem armseligen Armband-Links-Träger mutiere – und sich meine Kinder eine gewisse Schadenfreude kaum verkneifen können… Damit nicht nur meine Familie Spaß an der Challenge hat, sondern auch ich, feiere ich jeden Tag, an dem ich meine Ziele erreiche. Wie die Feierei aussieht? Das ist sehr unterschiedlich: Vom richtig Abtanzen bis hin zu einem wunderbaren Glas Rotwein oder einfach „nur“ ganz tief durchatmen. Und dass ich inzwischen merke, wie ich immer fitter werde, macht mir natürlich auch jede Menge Spaß und gute Gefühle! Wie wär’s, wollen Sie es auch mal ausprobieren? Dann hat mein Artikel seinen Zweck voll und ganz erfüllt – auch das macht mir riesig Spaß!
von Jörg Lauenroth 19 März, 2019
Meine Tage sind ziemlich durchgeplant. Glücklicherweise vor allem mit inspirierenden Aufgaben und Herausforderungen, aber eben durchgeplant. Da bleibt wenig Raum, um mal über meine To-dos hinaus zu denken, um mich beispielsweise zu fragen: „Wo will ich mich verändern?“. Kennen Sie, oder? Damit bei mir trotzdem „was vorwärtsgeht“, ich mich weiterentwickle, ich meine Ziele finde und erreiche, nehme ich mir seit 20 Jahren (genauer gesagt, seit ich Kinder habe 😉) 4-mal pro Jahr meine Dreamdays. „Dreamdays“ – das hört sich ein bisschen nach "Eso-Kram" an. Doch es bedeutet einfach, dass ich drei Tage für mich habe. Drei Tage, die ich völlig frei gestalte, weil ich auf niemanden Rücksicht nehmen muss, weil es nur um mich und meine Gedanken, meine Bedürfnisse geht – Freiheit pur. Auch so viel Freiheit strukturiere ich, weil ich möchte, dass etwas dabei „rumkommt“. Das beginnt damit, dass ich den Ort sehr bewusst auswähle, an dem ich meine Dreamdays verbringe. Und dieser Ort liegt bisher immer irgendwo in den Bergen. Denn ich liebe die Natur und weite Ausblicke. Wo liegt Ihr Traum-Ort? Auch in den Bergen oder ganz woanders? Bei meinem besten Freund beispielsweise ist es das Meer.  Am Anreisetag lasse ich es ganz langsam angehen. Tue alles, damit ich Abstand gewinne und „runterkomme“. Deshalb starte ich mit einer Wanderung auf einen Berggipfel. Nicht einer, mit dessen Höhe ich bei Bergkletterern punkten könnte, aber einer, der hoch genug ist, als um mir eine atemberaubende Aussicht zu bescheren. Ausgepowert und mit viel Weitblick im Herzen gönne ich mir einen feinen Gaumenschmaus. Und zum Schluss des ersten Tages noch einen inspirierenden Film – dieses Mal „Walt vor Mickey“. Weil meine Dreamdays unter dem Motto „auf bzw. in mich hineinhören“ stehen, beginne ich den nächsten Morgen früh – und zwar mit Meditation. Das fällt mir nicht immer leicht. Aber es hilft ganz ungemein, wenn ich stillsitze und in mich hineinhöre. Höre, was ich mir zu sagen habe. Gut eingestimmt bin ich bereit, mir Fragen zu beantworten, die ich schon vor meinen Dreamdays vorbereitet habe: • Was für ein Mensch bin ich in fünf Jahren von heute? • Was würde ich gerne erleben, das ich noch nie erlebt habe? • Was gefällt mir an meinem jetzigen Leben besonders gut? • Mit welchen 5 Tätigkeiten kann ich mir guttun? • Wann habe ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal getan? Das sind große Fragen. Antworten darauf finde ich nicht mal eben so. Deshalb nutze ich Tools, die sich für mich immer wieder bewährt haben. Tools, die ich auch bei meinen Coachees einsetze. Sie helfen mir, die Antworten in mir selbst zu entdecken. Denn ich bin davon überzeugt, dass wir die Antworten auf unsere tiefsten Fragen bereits in uns tragen. Wir müssen sie nur finden. Eine einfache und sehr hilfreiche Übung habe ich beispielsweise genutzt, um für mich Antworten zu finden auf die Frage „Was für ein Mensch bin ich in fünf Jahren von heute?“. Es ist die „Non-stop-Übung“. Hierfür schreibe ich von Hand 20 Minuten non-stop auf, was mir als Antwort auf die „Fünf-Jahre-von-heute-Frage“ einfällt. Und mit non-stop meine ich konsequentes Non-stop: Mein Stift ruht also keine einzige Sekunde, denn ich schreibe non-stop. Und wenn mir nichts einfällt, schreibe ich einfach „Mir fällt nichts ein“. Das tue ich so lange, bis der nächste „Fünf-Jahre-von-heute-Gedanke“ seinen Weg in mein Bewusstsein bzw. meine Hand findet. So habe ich schon nach 20 Minuten einen enormen Fundus an Vorstellungen dazu, wo ich in fünf Jahren stehen will. Jetzt heißt’s erst mal Pause machen und entspannen. Danach schaue ich mir in Ruhe an, was ich zu Papier gebracht habe und markiere alle Gedanken und Visionen, die mich anlachen. Aus diesen wiederum filtere ich ein „Best of“. Dieses Spielchen spiele ich so lange, bis noch drei Visionen übrig sind. Und das sind die, mit denen ich mich weiter beschäftige. Für diese Visionen überlege, wie ich sie in meinem Alltag lebe. Also was genau ich wann und wie lange dafür tue. Eine meiner Visionen ist, dass ich auch in fünf Jahren noch so begeistert, fit und gesund lebe wie jetzt. Damit das Realität wird, habe ich in meinen Dreamdays beschlossen, dass ich 4-mal die Woche morgens um 5.00 Uhr jogge und 2-mal pro Woche Yoga praktiziere – wobei ich mit dem Thema Yoga meine Komfortzone so weit verlasse, dass ich sie fast nicht mehr sehe ;-). Auch für die anderen Fragen finde ich nach und nach meine Antworten. Denn in 2,5 Tagen mit mir selbst erkenne ich – und Sie ganz sicher auch – eine ganze Menge. Mit meinen Dream-Day-Antworten starte ich voller Energie in meinen Unternehmer-und Familienalltag. Habe ich Ihnen ein bisschen Lust auf Ihre eigenen Dreamdays gemacht? Tun Sie’s, ziehen Sie es durch und gönnen Sie sich Ihre Dreamdays. Die haben noch Fragen? Dann schreiben Sie mir einfach. Ich freu‘ mich darauf.
von Jörg Lauenroth 19 Jan., 2019
Es geht um viel: das ambitionierte Projekt zu stemmen, die noch nie da gewesene Auftragssumme zu erreichen, eine hochkomplexe EDV-Umstellung zu meistern – oder eine Handball-WM zu spielen. Immer kommt es darauf an, dass Sie als Führungskraft das Potenzial Ihrer Mitarbeiter optimal nutzen. Wie schlecht bzw. wie gut das funktionieren kann, haben wir bei der Handball EM 2018 und bei der Handball-WM 2019 erlebt. Bei der EM 2018 hatten der Trainer Christian Prokop und seine Mannschaft einen desolaten Eindruck hinterlassen. Der Nationaltrainer hatte seine Spieler zu Befehlsempfängern degradiert. „Ich wollte meine Spielphilosophie durchdrücken“, sagte er rückblickend in einem Interview mit der „Welt“. Damit erreichte er seine Spieler, sprich Mitarbeiter, aber nicht. Das Potenzial des Teams aus Weltklasse-Handballern blieb also kaum genutzt auf der Strecke. In 2019 erlebten wir ein völlig anderes Verhalten des Bundestrainers Prokop: Dieses Mal richtete er seine Taktik an den Spielern aus und gab ihnen Mitspracherecht. In den Auszeiten dozierte er nicht mehr detailbesessen wie ein Lehrer, sondern regte an wie ein Coach. So konnte jeder Spieler seine individuellen Qualitäten ins Team einbringen und Verantwortung übernehmen. Wenn Sie ein Team leiten, ähneln Ihre Aufgaben sehr denen eines Nationaltrainers. Was halten Sie davon, wenn Sie und wir alle beim nächsten Team-Meeting ein bisschen mehr Prokop 2019 sind? Es lohnt sich, das hat die Deutsche Handballnationalmannschaft bei der WM 2019 sehr beeindruckend bewiesen – auch wenn es letzten Endes nichts wurde mit einer Medaille!
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